Tobias Sammelsurium der Woche #41/2024
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber die Mischung aus Regen, früher Dunkelheit und sinkenden Temperaturen lässt in mir den Wunsch nach Soulfood aufkommen.
Anfang der Woche konnte ich an einem Beutel Grünkohl nicht vorbeigehen. Am ersten Tag war der Eintopf gut, am dritten Tag war er ein Gedicht. »Es gibt sie noch, die guten Sachen« propagiert ein Edelkaufhaus in deutschen Innenstädten. Das stimmt.
Im Gegensatz zu dort angebotenen Waren sind viele gute Sachen aus der Küche nicht nur einfach, sondern auch noch herrlich preiswert. Ein bisschen schnippeln, rühren und geduldig sein und schon interessiert einen die Welt da draußen nicht mehr.
Meine Mutter hat mir schon im Sommer ein Kaiserschmarrn-Rezept geschickt, das sie in den höchsten Tönen lobte. Zum Herbstferienbeginn ist endlich der richtige Zeitpunkt es auszupacken:
Kaiserschmarrn
120 g Mehl
2 Eier, getrennt
250 ml Milch
2-3 Esslöffel Butter
2 Esslöffel Rosinen
Puderzucker, Marmelade
Das Mehl und die Eidotter werden mit der Milch zu einem glatten Teig verrührt und mit dem steif geschlagenen Eiweiß vorsichtig vermischt. Die Butter in einer Pfanne sehr heiß – aber nicht zu heiß – werden lassen, den Teig hinein gießen und auf einer Seite goldgelb ausbacken. Anschließend wenden und auch auf der anderen Seite fertig backen. Mit der Gabel in kleine Stücke zerreißen und die Rosinen darunter mischen. Mit Puderzucker und einem Klecks Marmelade servieren.
Vor 20 Jahren turnte eine glückliche Familie durchs Werbefernsehen, die den Start ins Wochenende mit einem Sahnejoghurt und einem gruselig-eingängingen Werbesong zelebrierte. Auf den Joghurt werde ich persönlich heute verzichten, aber nach den letzten Todos geht's dann später mit ein bisschen Kaiserschmarrn ins Weekend-Feeling. Großartig.
Dir ein duftendes Wochenende!
T.
Post der Woche
Fünf fürs Wochenende
Der Herr des Geldes
Bekannt wurde Alfred Herrhausen als nachdenkender Banker. Bis heute wird der 1989 von der RAF ermordete Vorstandssprecher der Deutschen Bank häufig mit seinem Ausspruch »Wir müssen das, was wir denken, sagen. Wir müssen das, was wir sagen, tun. Wir müssen das, was wir tun, dann auch sein.« zitiert. Die ARD hat jetzt eine vierteilige Miniserie über einen der mächtigsten Männer der Wendezeit produziert. »Nach einer wahren Geschichte. Soweit Geschichte wahr sein kann.« steht am Anfang jeder Folge. Geld, Macht, Politik, Terror – eine gute Mischung für Binge-Watching an einem Regenwochenende.
» House of Cards meets Succession
Antarctica
Es gibt Orte auf diesem Planeten, da werden die meisten Menschen zu Lebzeiten nie hinkommen. Dazu gehört die Antarktis. Ab ein kleiner Abstecher von 8 Minuten wäre heute schon drin. Kalle Ljung war vor fast 10 Jahren dort. Das Video seiner Reise zeigt eine fast unvorstellbare, zerbrechliche Schönheit.
» Kurztrip an ein Ende der Welt
Only Visit Once
Auf dieser kleinen Website kann man einen eigenen Rat über das Leben für andere hinterlassen oder die Ratschläge anderer lesen. Wenn man die Seite verlässt, kann man sie nicht wieder aufrufen. Eine faszinierende Idee. Was schreibst du hin?
» Your journey lies ahead
Fahrradfahren auf einem fahrenden Zug
Fahrradfahren ist gut für den Körper. Zugfahren ist gut für die Umwelt. Auf einem Zug Fahrrad zu fahren ist Wahnsinn. Mehr gibt es zu diesem Video nicht zu sagen. Oder vielleicht doch: Don't try this on your local train.
» Hoffentlich verleiht Red Bull wirklich Flügel
Acappella-Perfektion
Die koreanische Acappella-Gruppe MayTree hat es sich zur Aufgabe gemacht, Titelmelodien von Filmen, Spielen oder den klassischen Marimba-Klingelton des iPhones in Perfektion mit ihren Stimmen nachzustellen. Klingt unspektakulär, ist aber anspruchsvoll.
» Gekonnt ist eben gekonnt
Damals geschrieben
#41/2023: Der Krieg. Der Weltfrieden.
#41/2022: Moin. Griaß di.
Gedanke der Woche
»Wenn du abheben willst, geht's nur gegen den Wind!«
Udo Jürgens
Bild der Woche
Frage der Woche
Auf süß?
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