Tobias Sammelsurium der Woche #34/2023

Seit gestern ist es wieder soweit, Köln ist im Ausnahmezustand. Der 11.11. ist noch weit entfernt und trotzdem ziehen Horden junger Menschen durch die Stadt. Der Anlass ist so wichtig, dass sich Einheimische und Immis ausnahmsweise auf die Schäl Sick, die falsche Seite des Rheinufers begeben. Denn in den Deutzer Messehallen dürfen seit gestern auch Nicht-Fachbesucher auf die Gamescom. Über 260.000 von Ihnen erwartet die Koelnmesse bis Sonntag. Begehrter als Tickets für dieses Hochamt des Gaming und ESports sind wahrscheinlich nur noch Konzertkarten für Taylor Swift.

Klassischerweise bringen die Älteren den Jüngeren bei, wie das Leben funktioniert. Laufen, sprechen und sich selbst den Hintern abwischen kann der Nachwuchs nur, weil Eltern, Großeltern und das ganze Umfeld unermüdlich helfen.

Lebenslanges Lernen ist natürlich keine Einbahnstraße. Ich denke, statt Fachbesuchertagen sollte die Gamescom zukünftig Boomertage anbieten. Da können Menschen Ü30 entweder mit einem eigenen Gamer oder mit einem Leih-Gamer vom Empfang, gegen ein Pfand von drei Dosen Monster Energy, die Gamescom in sicherer Begleitung erleben. Statt nur über die daddelnde (Cringe!) Jugend zu lamentieren würden die Boomer in einem sicheren Umfeld an das Thema herangeführt. Für Fälle akute Überforderung könnte das DRK ein paar Feldbetten zur Regeneration am Rheinufer aufstellen.

Professionell würden diese assistierten Besucher*innen Silver Gamer genannt. Sie stellen ein riesiges, kaum genutztes Potenzial für die Gamingwelt da. Manch eine*r von ihnen würden nach dem Messebesuch heimlich im Saturn verschwinden und mit einer Playstation 5 rauskommen. Again what learned, wie Loddar Matthäus sagen würde.

Dir ein spielerisches Wochenende!
T.

Post der Woche

‌‌‌‌‌Fünf fürs Wochenende

Johnny Cash meets Barbie Girl

Was entsteht, wenn man mit Hilfe einer KI Johnny Cash den Pop Song Barbie Girl von Aqua in seinem Stil singen lässt? Gute Laune. Richtig gute Laune. Dafür muss man weder Cash-Fan noch Barbie-Enthusiast sein. Soll nochmal jemand sagen, die KI wäre nicht für die Menschen da.
» Hit it, Johnny

Beltracchi Me

Wolfgang Beltracchi gilt als größter deutscher Kunstfälscher. Er hat, so vermuten Ermittler, nicht nur die Kunstwelt am Nasenring durch die Manege geführt sondern damit auch noch 20 bis 50 Millionen Euro Betrugsgewinn gemacht. Ähnliche Ergebnisse werden wohl die allerwenigsten von uns erzielen. Aber man kann ja mal klein anfangen. Wie viel Mona Lisa kann man beispielsweise in 60 Sekunden fälschen?
» Clone-a-Lisa

Kartentrick

Jason Ladanye kann Kartentricks und denkt sich selbst neue aus. Scheinbar wird er auf TikTok gerne kopiert, doch jetzt hat er sich etwas ausgedacht, das er für nicht kopierbar hält. Ich stehe vor seinem Werk wie ein faszinierter Ochs vor dem Berg. Alleine die Karten so mischen zu können wie er, wäre für mich Magie. Spiele ich also doch lieber weiter Uno und überlasse ihm das Tricksen.
» It's a kinda magic

Sortierte Geschichte

In einer Zeit, in der so vieles durcheinander erscheint, ist es doch tröstlich, wenn man wenigstens die Vergangenheit aufräumen kann. Upshot ist ein neues, kleines Browsergame der New York Times. Es gilt, acht historische Ereignisse chronologisch zu sortieren. Hätten wir das auch schon mal erledigt.
» Aufsteigende Flashbacks

Menschheitsfrage beantwortet

Es gibt Fragen, die trennen Familien, beenden Freundschaften und zerstören das Miteinander im Büro. Eine davon ist: »Wie herum gehört die Klopapierrolle auf den Halter?« Papier zur Wand oder Papier in die Luft? Ich hatte schon immer Recht. Genauer gesagt seit dem 22.12.1891. Das sage nicht ich, sondern die Google Patentsuche.
» Es werde Frieden

Gedanke der Woche

»In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen.«
Loriot

Bild der Woche‌‌‌‌

Frage der Woche

Bist du dir selbst ein guter Freund?

1 Wochenrückblick in 1 GIF‌‌‌‌‌‌

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