Tobias Sammelsurium der Woche #27/2024

Früher ins Bett zu gehen, sagte Joe Biden diese Woche, sei die Lösung, damit ein Desaster, wie seine erste Debatte mit Donnie Trump, sich nicht wiederholt. Als großer Befürworter des Schlafs, sowohl des nächtlichen als auch des Nickerchens tagsüber, wollte ich schon fast zustimmend nicken. Gestern verkündete der Chefschläfer Führer der freien Welt dann allerdings, dass nur Gott ihn von seiner Kandidatur abbringen könne.

Tja, schade Marmelade. Der schambefreite Gottesbezug als Daseinsberechtigung ist ein klares Zeichen dafür, dass die eigene Zeit unwiederbringlich abgelaufen ist. Kein König oder Präsident hat sich je mit Gottes Hilfe im Amt halten können. Königinnen und Präsidentinnen haben das nie versucht; weibliche Intelligenz eben.

Was aber kann man tun, wenn einer meint, dass nur der Allmächtige ihn abberufen kann? Da hilft nur, sich selbst kurzzeitig zum Allmächtigen zu überhöhen und die Sache, also den Telefonhörer, in die Hand zu nehmen.

In der Telefonzentrale des Weißen Hauses unter +1-202-456-1414, hat man rund um die Uhr die Wichtigen und Mächtigen der Welt in der Leitung. Gott jedoch ruft dort fast nie an.

»I'll put you through, God« wird der oder die ausgesucht höfliche Telefonist*in sagen und dann sind es nur noch wenige Sekunden bis das Problem gelöst ist.

Drei Sätze von dir reichen jetzt: »Hallo Mr. President, hier spricht Gott. Time is up, Joe. Bitte geh nach Hause und mach Platz für die Zukunft.« Das war's. Gut gemacht.

Bleibt nur zu hoffen, dass man sich niemals selbst als Gott anrufen muss.

Dir ein allmächtiges Wochenende
T.

Post der Woche

Fünf fürs Wochenende

Zukunft, eine Bedienungsanleitung

»Zukunft ist wie eine Zahnbürste, jeder braucht eine eigene« sagt die Zukunftsforscherin Florence Gaub. Sie ist die Direktorin der Forschungsabteilung am NATO Defense College in Rom. Wer ihr hier zuhört oder hier zuhört oder ihr Buch liest, lernt viel über Konflikt und Frieden, Zukunftsmut und zupackende Gelassenheit im Angesicht großer Herausforderungen und merkt, dass man all das mit viel Humor angehen kann. Ihr Vortrag von der Republik 2024 ist ein guter Einstieg.
» Der Blick nach vorn

100000 Sterne

Diese Website, die besonders gut in Google Chrome läuft, ist eine Reise zu den nächsten hunderttausend Sternen um uns herum. Die Zahl klingt nicht groß, aber die Dimensionen sind unvorstellbar und wir alle sind ein Teil davon. Irre!
» A sky full of stars

Run On

Mono ist eine japanische Rockband, die seit 25 Jahren melodische Rockmusik macht. Zum Jubiläum haben sie jetzt ihr zwölftes Album, OATH, veröffentlicht. Ich hatte von Mono bis vor kurzem noch nichts gehört, aber mit dem Song »Run On« haben sie mich in ihre Welt gezogen. Das Video spiegelt optisch die musikalische Opulenz. Perfekt fürs Wochenende.
» Ohren auf!

50 things I know

Artikel von 10, 50, 100 oder einer sonstigen Anzahl von Beobachtungen zu einem Thema sind ein Dauerbrenner des Internets. Das Verhältnis von nutzlosem Rauschen zu interessanten Signalen ist unterschiedlich hoch. Die 50 Dinge, die Sasha Chapin aufgeschrieben hat, gehören zu den lesenswerten Listen.
» Nummer 6 und Nummer 50 sind besonders wahr

Berghain

Zu den großen Mysterien der Menschheit gehört, wie es eigentlich im Berghain in Berlin aussieht. Kameras sind schließlich verboten und der Zugang nur noch äußerst selektiver Zugangskontrolle möglich. Dieses Video soll, laut Menschen, die schon mal drin waren, den Club ziemlich genau beschreiben. Spannend ist aber vor allem auch die Geschichte über das Drumherum, beginnend in der DDR.
» Heute leider nicht

Damals geschrieben

#27/2023: Der Tunnel. Das Licht.
#27/2022: Die Russenpeitsche. Die Dusche.

Gedanke der Woche

»Der Sinn des Lebens liegt darin, dass es aufhört.«
Franz Kafka

Bild der Woche‌‌‌‌

Frage der Woche

Ist Wut in Wahrheit Kummer?

1 Wochenrückblick in 1 GIF‌‌‌‌‌‌

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