Tobias Sammelsurium der Woche #26/2022

Guten Morgen {{first_name}},

hier stand bis gerade noch eine relativ missmutige Einleitung über frauenverachtendes Abtreibungsrecht, scheiternde Corona-Maßnahmen und den Ukraine-Krieg. Klassischer Weltschmerzmist. Habe ich dann wieder gelöscht und mich lieber an das Gewitter gestern Abend erinnert.

Es zog frech in den gerade noch schwülen Abend und nahm schwungvoll Fahrt auf. Unangekündigten wehte erst der Wind die Vorhänge durcheinander. Dann wurde der Himmel so dunkel, dass ich das Licht einschalten musste. Schwer fielen die ersten Tropfen, dann brachen die Wolken und der Regen prasselte gegen die Scheiben. Ich saß kurz einfach  da und hörte zu.

Eine Nacht später sehen die großen Bäume gegenüber besonders grün aus und über der jetzt noch ruhigen Straße liegt eine kühle Frische. In Summe dauerte das Gewitter vom ersten Windstoß bis zum letzten Tropfen vielleicht eine Stunde, spürbar ist es immer noch.

Über die frühen Jahre des Autors Ottfried Preußler ist jetzt ein Buch erschienen. In einem Artikel darüber las ich von einem Gedicht, Trost, das er in der Kriegsgefangenschaft schrieb und mit anderen in kleinen selbstgebastelten Heften aus Butterbrot-Papier verschenkte:

Verlasssen sein im fremden Land?

Schau s'ist doch über mir.

Der gleiche Himmel ausgespannt,

grad wie daheim bei dir.

Und ganz dieselben Sterne stehn

wie über deinem Haus.

Ich brauch ja nur hinauf zu sehen!

Und kenn mich wieder aus.

Vielleicht sind dieser Himmel und die Sterne nicht nur in der Ferne Trost, sondern auch, wenn der Weltschmerzmist mal wieder trifft. Bald kommt dann das nächste reinigende Gewitter und schon sieht die Welt wieder besser aus.

Dir ein fröhliches Wochenende!

T.

Gezwitscher der Woche

Fünf fürs Wochenende

Auferstehung

"Die E-Mobilität in ihrem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf", hätte Honni wahrscheinlich mit bebender Stimme dem ZK der SED vorgetragen, hätte er die blühenden Landschaften erlebt, die die Zukunft des Automobils gerade in Ostdeutschland erschafft. Während die Meisten auf der Karte erstmal nachsehen müssen wo eigentlich Guben liegt, war die Financial Times schon da und zeigt warum die Zukunft des Industriestandorts Deutschland vielleicht ganz woanders liegt als vielen Wessis lieb sein dürfte.

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Notruf-App

Nutzwert ist natürlich ganz wichtig für einen wöchentlichen Newsletter. Nein, es kann nicht immer nur heiter sein, manchmal darf, ja muss, es auch lebenspraktisch werden. Ich jedenfalls war letztens bass erstaunt, dass es NORA gibt. Dabei handelt es sich um eine bundesweite Notfall-App, die es ermöglicht auch ohne zu sprechen Rettungsdienste zu alarmieren und vor allem auch direkt den eigenen Standort GPS-gestützt zu übermitteln. Sehr hilfreich beispielsweise bei Unfällen im Freien. Diese App gehört auf jedes Handy.

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Fensterblick

Aus dem Fenster zu schauen hat ja nicht den besten Ruf, wirkt es doch so faul und wenn man zu penetrant beobachtet, was sich vor der Scheibe tut wird man vielleicht sogar zur Else Kling der Nachbarschaft. Um also mal die Perspektive zu wechseln oder eben nicht zur Straßen-Stasi zu werden empfiehlt sich ein Blick auf WindowSwap mit den schönsten Ausblicken aus aller Welt.

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Naturklänge

Wer statt dem Blick aus dem Fenster eher den Klang der Natur sucht ist auf Earth.fm genau richtig. "Wie Spotify, nur für die Klangwelt der Natur" lautet das Versprechen. Und was soll ich sagen? Es stimmt. Rotkehlchen in Finnland oder Wildtiere im Krüger-Nationalpark kommen plötzlich aus den Boxen. Entspannend!

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Bienenmann

Slapstick stirbt nie und wer vor 30 Jahren schon über Mr. Bean lachen konnte, wird Rowan Atkinson wahrscheinlich auch in dieser Rolle lieben. Als Mitarbeiter von Housesitters Deluxe soll er auf eine Villa aufpassen, doch mit ihm betritt eine Biene das Haus und das Unheil nimmt seinen Lauf. Die Serie gibt's ab sofort auf Netflix, den Trailer auf YouTube.

» Zum Trailer (1:30 Minute)

Gedanke der Woche

"Stets findet Überraschung statt, wo man es nicht erwartet hat" – Wilhelm Busch

Bild der Woche

Frage der Woche

Gibt es falsche Gefühle?

Buch der Woche

Wochenlang habe ich damals mein karges Taschengeld (wir hatten ja nichts) gespart um mir für 12,80 DM ein neues Tim und Struppi Heft zu kaufen. Der schlaue Reporter mit seinem kleinen Hund, der ewig fluchenden Kapitän Haddock (tausend Höllenhunde!) und der zerstreute Professor Bienlein erleben vom Belgier Hergé erfundenen und gezeichneten Abenteuer. Herrlich aus der Zeit gefallene Geschichten, Sprache von Anno dazumal und herrlich unschuldige aber amüsante Abenteuer machen die Hefte immer noch lesenswert. Perfekt für den Strand und lange Autofahrten.

ISBN: 3551732353 | Kauf’ lokal oder inhabergeführt! | Jetzt bei Stories Hamburg bestellen.

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