Tobias Sammelsurium der Woche #23/2022

Guten Morgen {{first_name}},

ist Elon Musk einer der genialste Unternehmer der Menschheitsgeschichte oder ein egomanischer Spinner? Oder beides? Ich maße mir da kein Urteil an, habe aber mit Staunen zur Kenntnis genommen, dass er letzte Woche bei Tesla das Homeoffice abgeschafft hat. Nicht zuletzt, sagt er, weil im Homeoffice keine Innovationen entstünden.

Stimmt, im Homeoffice entstehen keine Innovationen. Im Office allerdings auch nicht.

Innovationen entstehen unter der Dusche, beim Waldspaziergang, beim Träumen und beim Blick aus dem Fenster. Vor allem entstehen sie, wenn nicht die ganze Zeit das Telefon klingelt, die nächste Mail wieder wahnsinnig wichtig ist und am Tagesende keine Kraft mehr zum Denken da ist.

Unterm Strich: Ich glaube die Frage von Raum wird immer weniger wichtig. Aber wenn der Raum mal wichtig ist, dann muss er verdammt gut sein. Und das ist heute quasi kein Büro, das ich kenne.

Der demografische und gesellschaftliche Wandel erfordert, dass wir für alle Alters- und Lebensformen adäquate Arbeitsformen anbieten müssen. Keine Lust drauf? Kein Problem. Wenn's das eine Unternehmen nicht tut, tut's das nächste. Fachkräftemangel, ick hör dir trapsen.

Wenn wir Mal genau hinhören ist die deutsche Sprache beim Thema Arbeit ungewohnt präzisionsarm. Sind nicht eigentlich die Menschen die Arbeitgeber und die Unternehmen die Arbeitnehmer?

Egal ob man Arbeit gibt oder nimmt, ich empfehle sich mit Frithjof Bergmanns Neue Arbeit, Neue Kultur zu beschäftigen. New Work, sagt er, ist Arbeit, die die Menschen wirklich, wirklich wollen und eben nicht müssen.

Genauso spannend übrigens wie die Frage, wie man mit all jenen umgeht, die problemlos von überall aus arbeiten können, wird zukünftig die Frage wie man Menschen weiter für Arbeit begeistert die monoton, ortsgebunden und/oder verhältnismässig schlecht bezahlt ist. Es bleibt also viel zu tun – vor allem umdenken.

Bleibt die Frage, wie Elon Musk vom Schreibtisch aus zum Mars kommen will.

Dir ein innovatives Wochenende!

T.

Gezwitscher der Woche

Fünf fürs Wochenende

Aufhören

Der Autor Wolf Lotter hat mit seinen Essays 20 Jahre die Zeitschrift Brand Eins geprägt. Jetzt hat er dort seinen Abschied bekannt gegeben. Sein Text über das Aufhören ist klug, charmant und sehr bedenkenswert.

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Hinfahren

Wuppertal, of all places, hat diese Woche im IW-Regionalranking mit dem siebten Platz bei der dynamischsten Entwicklungen deutscher Städte überrascht. Die lokalen Meckerköpfe sind irritiert und der Rest der Republik guckt schnell nach, welche Ruhrgebietsstadt Wuppertal genau ist. Sylt ist eh voll, also ist jetzt der perfekte Zeitpunkt sich das 9-Euro-Ticket zu schnappen und den heute startenden Solar Decathlon zu besuchen. Bis zum 26. Juni zeigen dort Studierende ihre Entwürfe im weltweit größten universitären Zehnkampf für nachhaltiges Bauen und Wohnen in der Stadt. Hinfahren!

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Neudenken

Glasbausteine sehen aus wie die 1970er Jahre und haben die Energiebilanz eines offenen Kühlschranks – denkste. In Thailand hat ein Architekt daraus ein Ensemble aus fünf Gebäuden realisiert. Wenn wir die gutbürgerlichen Windfänge der Republik also recyceln würden, könnten aus den Bausünden der Vergangenheit tatsächlich noch echte Schmuckstücke werden.

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Ablehnen

Nein zu sagen fällt uns häufig schwer. "How to say no" hat 31 Absagen als Inspiration gesammelt. Vielleicht hilft das ja beim nächsten Nein oder um es mit Steve Jobs zu sagen: Please leave us alone!

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Durchkämmen

Hattest du eine harte Woche? Fehlte dir in den letzten Ausgaben des Sammelsuriums der Flausch? Hier kommt die Rettung. Ein japanischer YouTuber begleitet seine Otter Kotaro und Hana durch's Leben. In diesem Video, mit über 20 Millionen Abrufen, wird einfach nur entspannt. Putziger wird's heute nicht mehr.

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Gedanke der Woche

"Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben" – Johann Nestroy

Bild der Woche

Frage der Woche

Woran glaubst du nicht mehr, an das du vor zehn Jahren noch geglaubt hast?

Buch der Woche


Seit kurzem gibt es sie wieder und ich vermute wir alle saugen sie mit dem Gefühl von "endlich" in uns auf: Veranstaltungen, Feste und große Treffen. Oft sind wir eingeladen aber manchmal gehören wir ja auch zu denen, die sie organisieren. Priya Parker hat ein tolles Buch geschrieben, dass zeigt mit welchen Ideen und Ansätzen bei solchen Zusammenkünften Erinnerungen für die Ewigkeit entstehen. Das Buch ist leider nur auf englisch erschienen. Alternativ gibt es einen TED-Talk von ihr, der deutsche Untertitel hat.

ISBN: 1594634939 | Kauf’ lokal oder inhabergeführt! | Jetzt bei Stories Hamburg bestellen.

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