Tobias Sammelsurium der Woche #16/2025
Karfreitag ist ein stiller Feiertag. Da es um die Stille in diesem Land nicht zum besten bestellt zu sein scheint, schaffen sich immer mehr Menschen Inseln der Stille im Alltag.
Laut einer jetzt veröffentlichten Umfrage, halten gerade jüngere Menschen das Telefonieren für eine alte Kulturtechnik und nehmen daher das Handy lieber zum Schreiben als zum Sprechen in die Hand.
Die heute gerne mal 7:23 Minuten dauernden Mini-Podcast-Sprachnachrichten scheinen dem zu widersprechen, sind aber wahrscheinlich darauf ausgelegt in Phasen der Nicht-Stille abgehört zu werden.
Immer mehr Supermärkte bieten stille Stunden zum Einkaufen an. Dann wird die Hintergrundmusik abgestellt und das Piepen der Kassen deaktiviert. Wie auf Wolken geht es plötzlich unbehelligt durch die Regalreihen.
Ob die Stille immer von Vorteil ist, ist nicht abschließend geklärt. Wenn es um uns herum weniger summt, brummt, bimmelt und piept, hört man nämlich die Stimmen im eigenen Kopf viel besser. Diese Quatschies erzählen einem gerne, was noch alles erledigt werden müsste und weisen auch relativ ungeniert auf die eigenen Unzulänglichkeiten hin.
Vielleicht sind die stille Zeiten daher viel gefährlicher als gemeinhin angenommen. Sicherheitshalber sollten wir uns also für morgen schon Mal eine Anrufliste vorbereiten oder ein paar Sprachnachrichten vorab aufzeichnen.
Dir ein österliches Wochenende!
T.
Post der Woche

Fünf fürs Wochenende
Am Wasserloch ist die Hölle los
Während die Deutschen auf dem Weg in den Osterurlaub an Raststätten wie Buddikate und Ransbach-Baumbach für Pipipi, Pommes und Pausenkaffee anstehen, haben es die Tiere an diesem namenlosen Wasserloch in der Namib Wüste deutlich entspannter. Keine Sanifair-Bons, kein Dieselgeruch – aber dafür manchmal Andrang, als wäre gerade eine Jugendgruppe auf dem Weg in die Skifreizeit reingekommen. (Glücklicherweise ist bei Tank & Rast noch niemand auf Streams von der Autobahn gekommen.)
» Live, all the way from Namibia: It's the desert life
Ferienhütte with a view
Wenn alle in den Urlaub fahren, ist es meistens voll. Das gilt nicht nur für die Raststätte, sondern auch für die Ferienhaussiedlungen und Campingplätze in bevorzugten Lagen. Wem das zu trubelig ist, sollte einen Blick auf diese norwegische »Hütte« hoch auf dem Berg Imjingfell mit grandiosem Blick auf den Sønstevatn-See werfen. Die Anreise in die Mitte von Norwegen dürfte etwas zeitaufwändiger sein, aber für die Ruhe, den Blick und diese Hütte dürfte sich der Aufwand lohnen. Ein Koffer nur für Bücher und ein Fernglas wären empfehlenswert.
» Am Arsch der Welt lässt es sich gut aushalten
Scraple
Das eigene Englisch-Vokabular auf Trab zu halten, kann für Nicht-Muttersprachler und Ab-und-Zu-Sprechende eine Herausforderung sein. Warum sich nicht einfach mit einer kleinen Runde Scraple, einem Online-Scrabble auf einem kleinen 5x5 Feld, frisch halten?
» My English is so what from under all pig, I think I spider
Short Trip
Alexander Perrin zeichnet gerne und beschäftigt sich mit Web-Technologien. Deswegen hat er »Short Trip« entwickelt. Eine liebevoll illustrierte Reise durch eine Katzenwelt im Bleistift-Stil. Ein gemütlicher Ausflug, perfekt für ein Feiertagswochenende.
» Cat Content in Graphit
50 Dinge, die vermutlich stimmen
Dirk von Gehlen hat in seinem Blog fünfzig sehr gute Dinge zusammengetragen, die vermutlich stimmen. Vermutlich könnte man das vermutlich streichen, aber vermutlich ist auch richtig, dass man sich nie zu sicher sein sollte.
» Erst die Hose, dann die Schuhe
Damals geschrieben
#16/2024: Die Kurzzeitehe. Der Körperverfall.
#16/2023: Die Raketenwissenschaft. Die Betonfüße.
Gedanke der Woche
»Die Katastrophe fängt damit an, dass man aus dem Bett steigt.«
Thomas Bernhard
Bild der Woche

Frage der Woche
Was sollte man tun, um sicher zu gehen, dass man existiert?
Die geheime Durchhaltsache
Der Versuch 2025, statt eines großen Vorsatzes, eine kleine Sache jeden Tag zu machen.
Diese Woche: 4/7 | Insgesamt: 66/104 | Stimmung 🙂
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